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2025-05-05
Vielleicht habt ihr diese Kirche hier schon mal gesehen.
Den Kölner Dom.
Er gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland.
Und ich stehe genau davor.
Ein Selfie mit dem kompletten Dom, das wäre doch was.
Vielleicht so?
Nee.
Noch einmal.
Aus der Position?
Auch nicht.
Nee, das ist echt nicht einfach.
Kein Wunder, denn der Dom ist richtig hoch.
Um genau zu sein, etwas über 157 Meter.
Das ist ungefähr so hoch wie ein Gebäude mit 53 Stockwerken.
Wie kam es dazu, dass hier in Köln eine so große Kirche gebaut wurde?
Ich habe nachgeforscht und im Archiv diese Bilder gefunden.
Die sind alt und wertvoll.
Deswegen habe ich nur Kopien dabei.
Aber diese Bilder können uns helfen, eine Antwort zu finden und die Geschichte des Doms zu erzählen.
Die beginnt vor mehr als 800 Jahren.
Schaut mal hier.
Im 12. Jh. stand hier schon mal eine Kirche, der Alte Dom.
So ungefähr hat der alte Dom ausgesehen.
Weil es nur das eine, gemalte Bild von ihm gibt,
haben wir den Dom und das alte Köln mal am Computer nachgebaut.
Köln ist damals viel kleiner und hat erst 20.000 Einwohner.
Für sie ist der alte Dom das Wahrzeichen ihrer Stadt.
Und eigentlich deutet nichts darauf hin, dass sich das ändern könnte.
Doch dann gibt es im 12. Jahrhundert ein Ereignis, das die Geschichte des Doms verändern wird.
Was das war, das kann man ganz gut auf diesem Bild hier sehen.
Es ist der 23. Juli 1164.
Der Kölner Erzbischof Reinhard von Dassel kommt von einer langen Reise aus Mailand zurück.
Das ist er, im Gewand des Bischofs und mit der Bischofsmütze der Mitra.
Viele Menschen sind gekommen, um seine Ankunft in Köln zu erleben.
Denn im Gepäck hat er angeblich die Gebeine der Heiligen 3 Könige.
Kaspar, Melchior und Balthasar.
Die kennt ihr vielleicht aus der Weihnachtsgeschichte.
Okay, hier auf dem Bild werden sie als Skelett dargestellt.
Das ist natürlich nur symbolisch gemeint.
So hat sich das ein Künstler später vorgestellt.
Sicher ist aber auf jeden Fall, dass die Gebeine in einer festlichen Zeremonie in den Alten Dom gebracht werden.
Dadurch wird der alte Dom jetzt sogar über die Stadtgrenzen Kölns hinaus bekannt.
Die Gebeine der Heiligen Drei Könige sind eine echte Sensation.
Und die will natürlich jeder sehen.
In den nächsten Jahrzehnten kommen tausende Gläubige nach Köln,
um sich die Gebeine im Dom anzusehen und vor ihn zu beten.
Deswegen beschließen die Kirchenmänner, wir brauchen einen größeren, noch schöneren Dom.
Damit wird einer beauftragt, der sich auskennt.
Meister Gerhard, der ist Steinmetz und Baumeister.
Damit die Kirche aber weiter genutzt werden kann,
soll Meister Gerhard zuerst nur einen Teil des alten Doms abreißen.
Und zwar den Ostchor.
Das ist für Gerhard im 12. Jahrhundert aber gar nicht so einfach.
Denn der alte Dom steht auf gewaltigen Mauern.
Reste davon kann man noch heute sehen.
Um solch dicke Mauern zum Einsturz zu bringen, muss sich Meister Gerhard etwas einfallen lassen.
Er entscheidet sich für die Abrisstechnik, die damals bekannt ist.
Gerhards Plan sieht so aus.
Die Mauern werden an verschiedenen Stellen durchbrochen.
Und zwar nur an den Mauern des Ostkors.
In diese Mauerlöcher werden dicke Holzscheite geschlagen.
Das Gewicht der Mauer liegt nun teilweise auf dem Holz.
Vor die Löcher legen Arbeiter Reisigbündel und zünden sie an.
Durch die Hitze des Feuers sollen die Mauern so brüchig werden,
dass sie leicht abgerissen werden können.
Das ist Meister Gerhards Plan.
Am 30. April 1248 ist es so weit.
Die ersten Reisigbündel und Holzscheite brennen.
Der Ostkorps steht in Flammen.
Es sieht so aus, als würde alles nach Plan laufen. Aber dann...
Gegen Mittag ziehen plötzlich dunkle Wolken auf.
Und mit den Wolken kommt starker Wind.
Damit hatte Meister Gerhard nicht gerechnet.
Es gibt damals ja noch keine Wettervorhersage.
Die heftigen Windböen treiben die Flammen auf die andere Seite des Doms.
Der alte Dom fängt jetzt fast überall Feuer.
Alles gerät außer Kontrolle.
Nicht nur der Ostchor, nein, die komplette Kirche brennt bis auf einige Mauern lichterloh nieder.
Was für eine Katastrophe.
Die Gebeine der Heiligen Drei Könige hatten die Arbeiter im letzten Moment aus dem Dom retten können.
Darüber sind alle erleichtert.
Trotzdem, der Dom liegt in Schutt und Asche.
Was jetzt?
Der geplante neue Dom muss schnell her.
Meister Gerhard und seine Leute packen an und tragen die Kirchenruine zum Teil ab.
Schon am 15. August 1248 wird der erste Stein für den neuen Dom, den Kölner Dom, gesetzt.
Der östliche Teil des neuen Doms wird nach 74 Jahren eingeweiht.
Und hierhin bringt man auch die Gebeine der Heiligen Drei Könige.
Viele Gläubige kommen wieder in den Dom, um vor ihnen zu beten.
Aber fertig ist der Dom noch lange nicht.
Es dauert doch sehr viel länger, als sich das die Menschen damals vorgestellt haben.
Am Dom wird weitergebaut und die Kölner gewöhnen sich dran.
Aber dann, im 16. Jahrhundert, verlieren die Leute das Interesse am Bau des Doms und der Kirche geht irgendwann das Geld aus.
Blöd nur, dass der Dom da noch gar nicht fertig gebaut ist.
Baustopp!
Mehr als 300 Jahre sieht der Dom so aus.
Ohne Mittelteil.
Der Baukran wird sogar zum neuen Wahrzeichen von Köln.
Erst im 19. Jahrhundert beschließt man den Dom endlich zu vollenden.
Am 15. Oktober 1880 ist es soweit.
Tausende Menschen feiern die Einweihung des neuen Doms.
Endlich!
Nach genau 632 Jahren und zwei Monaten.
Sogar der deutsche Kaiser ist für das große Ereignis nach Köln gekommen.
Dort steht er, Kaiser Wilhelm I. mit seiner Frau.
Wow, unglaublich.
Und schaut euch mal dieses Bild hier an.
So ungefähr hat Meister Gerhard den Dom vor etwas mehr als 750 Jahren entworfen.
Und fast genauso, wie er ihn damals geplant hatte, sieht der Dom heute auch aus.
Eine echte Meisterleistung.
Im Dom, im Ostchor, kann man so eine prunkvolle, mit Gold beschlagene Kiste sehen.
In diesem Schrein werden bis heute die Gebeine der Heiligen Drei Könige aufbewahrt.
Der wichtigste Grund, warum dieser Dom überhaupt gebaut wurde.
So, jetzt will ich aber noch mal probieren, ein Foto mit dem Kölner Dom hinzukriegen.
Das kann doch nicht so schwer sein.
Vielleicht einfach am besten aus dieser Position.
Moment.
Nee, noch nicht ganz.
So, ist alles gut.
Naja, fast.
Schöne Grüße vom Kölner Dom.
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